REISE OHNE WIEDERKEHR

Das geheime Leben der Piraten
Ein Land aus Schokolade
Reise ohne Wiederkehr
Dyll Uhlenspiegel

von Gabriele Deutsch
und Klienten und Klientinnen
des Vereins EXIT-sozial


Künstlerische Leitung: Gabriele Deutsch




Pressestimmen


Theaterabenteuer im Kopf

Die Schauspielerin Gabriele Deutsch erarbeitete mit zehn Klienten vom Linzer Verein EXIT-sozial das Stück „Reise ohne Wiederkehr“, Uraufführung war im Blauen Salon des Schiffes „Schönbrunn“, das derzeit bei der Linzer Nibelungenbrücke vor Anker liegt. Für die spritzige und insgesamt berührende Szenencollage, bei der zehn theaterhungrige Laien ihr Talent erprobten, gab es viel Beifall. Gabriele Deutsch erreichte mit grandioser Einfühlung und unkomplizierten Regie-Know-How, dass die „Reise ohne Wiederkehr“ kurzweilig blieb.
Der blaue Salon war zum Bersten voll, dem Abenteuer im Kopf, Grundthema des Improvisationsstückes, tat das keinen Abbruch. In komischen, spritzigen Sketches, aber auch in melancholischen und zornigen Szenen, Gedichten und Musicalsongs, ja sogar Geständnissen, wurden viele Klischees entlarvt, berührte man Geschichten und Sehnsüchte, die das Leben schreibt.
(Vera Rathenböck, Kronen Zeitung)


Bühne / Selbsthilfe
Wie man sich durch künstlerische Arbeit aus der Isolation befreien kann


Die wahren Abenteuer sind im Kopf. Mut zur eigenen Fantasie und Visionen, das sind die Antriebsfedern der Arbeit auf der Bühne. „Wir sind alle in einem Narrenturm eingesperrt. Es ist aussichtslos. Aber in der Fantasie sind wir frei“, sagt die engagierte Linzerin und Psychiatrie-Betroffene Ingrid Gruber und zitiert damit aus dem Stück „Reise ohne Wiederkehr“, mit dem die psychisch Kranken erstmals Aufmerksamkeit erregt haben.
Entstanden ist die Theatergruppe, die heuer mit dem Solidaritätspreis der Kirchenzeitung ausgezeichnet wurde, anlässlich der 20-Jahr-Feier von EXIT-sozial. Unter der Leitung von Gabriele Deutsch wurde vor zwei Jahren den Klienten der Einrichtung ein Theaterworkshop angeboten. Ohne Stress und Druck ist eine feste Gruppe von zehn Menschen entstanden, die auf der Bühne nichts anderes tun, als ihre momentane Befindlichkeit zu präsentieren. Darauf ist die Arbeit auch aufgebaut, sagt Gabriele Deutsch, die die Gruppe künstlerisch begleitet. „Das Stück ist so variabel, dass jeder ein- und aussteigen kann ... Es ist ihr gelungen, aus der Einmaligkeit eines Projektes eine fixe Theatergruppe zu formen, die einmal pro Woche zusammenfindet. Nicht immer in der gleichen Besetzung aber sehr oft.
Zum Teil sind die Schauspieler der Gruppe „noch sehr krank“. Zudem haben sie verschiedene Grade der Krankheit, die bis hin zur Schizophrenie reicht.
HUMOR, KEIN MITLEID
Aber wer jetzt denkt, dass die Gruppe auf Mitleid aus ist, irrt gewaltig, „Psychisch kranke Menschen sind isoliert, werden ausgegrenzt. Wir wollen zeigen, dass man mit der krankheit in einer Art Selbstverständlichkeit umgehen kann. Der Humor dieser Leute ist grenzenlos und das ist auch eine Bereicherung für die Zuschauer. ... Es ist ein sehr intensives Spiel, das auch sehr betroffen machen kann. Aber die Fröhlichkeit lasse sich immer erblicken.“
Dass die Gruppe auf den Solidaritätspreis stolz ist, versteht sich von selbst. Das fördert die Disziplin, die zum Spiel notwendig ist und macht Mut, dass man diesen Weg weitergehen wird.
(OÖNachrichten, Auszug aus dem Gespräch: Reinhold Gruber mit Ingrid Gruber und Gabriele Deutsch)